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Banner des EMAFs 2025

Nachlese EMAF 2025 - Witnessing Witnessing - Witnessing Wickedness

Das 38. European Media Art Festival (EMAF) fand vom 23. bis 27. April 2025 in Osnabrück statt und widmete sich unter dem Leitthema „Witnessing Witnessing“ der Rolle von Zeug*innenschaft in der zeitgenössischen Medienkunst. Die begleitende Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück läuft noch bis zum 25. Mai 2025.
Das diesjährige EMAF stellte die Frage, wie Zeugnisse – seien es Aussagen, Dokumente oder künstlerische Arbeiten – unsere Wahrnehmung der Welt prägen und in politische Wirklichkeit hineinwirken können. Kuratiert wurde das Festival von einem interdisziplinären Team, darunter Laura Huertas Millán, Natascha Sadr Haghighian, Inga Seidler, Marc Siegel, Philip Widmann und Florian Wüst. Sie beleuchteten Zeug*innenschaft als aktive, performative Praxis, die über bloße Dokumentation hinausgeht.
Die Eröffnung des Festivals fand traditionell in der Kunsthalle Osnabrück statt. Weitere Veranstaltungsorte waren die Lagerhalle, Hase29, das Kunstquartier und das Haus der Jugend. Die Ausstellung „Witnessing Witnessing“ in der Kunsthalle präsentiert internationale Künstler*innen, die mit digitalen Medien, Video, VR, 3D-Scans, Skulptur, forensischen Methoden und Reenactments arbeiten, um Zeug*innenschaft als moralischen, politischen und emotionalen Akt zu erforschen.
Auch Studierende des Instituts für Kunst und Kunstpädagogik der Universität Osnabrück waren mit eigenen Arbeiten im Kunstquartier vertreten. Gezeigt wurden Werke aus den Atelierlehren „Zeitbasierte Kunstformen – Schwerpunkt Film und Animation“ unter der Leitung von Prof. Kaesbohrer sowie aus der Atelierlehre „Experimentelles Design“ unter der Leitung von Prof. Bettina Bruder mit dem Projekt SteamSpace, das von der Stiftung Innovation in der Hochschulehre mit über 200 000 Euro gefördert wird. STEAM steht für die Fächer Science, Technology, Engineering, Arts und Maths. Während die filmischen Beiträge individuelle künstlerische Positionen sichtbar machten, lag der Fokus im Exp. Design auf einer konzeptionell-gestalterischen Auseinandersetzung mit Disziplinengrenzen, hier am Beispiel des Foucaultschen Pendels. Die Arbeiten reflektierten dabei interdisziplinäre Verbindungen zwischen Design, Film und den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) mit dem Anliegen, die vielseitigen Verbindungen und Abhängikeiten aktueller 'wicked problems' - daher verzwickter, komplexer Probleme fruchtbar zu machen, um so die Future Skills wie Kollaboration, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken zu fördern und zu kultivieren. Ziel war es, komplexe naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge visuell erfahrbar und gestalterisch zugänglich zu machen und die Auswirkungen in die gesellschaftliche Realität mit zu bedenken. Im Laufe von EMAF kristallisierte sich hier der Titel Witnessing Wickedness heraus.

Das Institut für Kunst/Kunstpädagogik lud zum EMAF die Künstler Robert Seidel & Rinah Wuzella im Rahmen der Lehrveranstaltungen bei Prof. Dr. Kerstin Hallmann im Master Kunst und Kommunikation ein. Dr. Daniel Wessolek war als Künstler in Residence für SteamSpace im Rahmen der LV Experimentelles Design dabei. Hervorzuheben ist auch das Campus-Programm des EMAF, das einen intensiven Austausch zwischen den Hochschulen bot. So waren die Universität Osnabrück, die Hochschule Osnabrück, die Musik und Kunstschule Osnabrück, die HBK Braunschweig, die Academy of Fine Arts Helsinki und die Academy of Art Szczecin beteiligt.

Das EMAF 2025 zeigte, wie Medienkunst gesellschaftliche Diskurse aufgreifen und reflektieren kann. Durch die vielfältigen Beiträge wurde deutlich, dass Zeug*innenschaft nicht nur das Festhalten von Ereignissen bedeutet, sondern auch eine aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Position und Verantwortung in der Gesellschaft erfordert.

Weitere Informationen und das vollständige Programm sind auf der offiziellen Website des EMAF verfügbar: (EMAF – Osnabrück).

2026 wird das Festival wieder in Osnabrück vom 22.-26.04.2026 stattfinden.
(Text: Carina Exner)